Die alten Zisternen im neuen Jahr

Vor einiger Zeit wohnte ich in einem alten Haus, auf dessen Grundstück stand ein kleiner Geräte-
und Kleintierschopf. Das vom Schopfdach gesammelte Regenwasser speiste zwei Zisternen. Deren
Wasser wurde früher für das Giessen der Pflanzen verwendet. Die miteinander verbundenen
Zisternen hatten Risse und Löcher. So, dass die Zisternen das Wasser nicht speichern konnten. Der
Besitzer des Hauses kaufte neue Behälter welche nun als neue Zisternen dienen.

Diese alten und neuen Zisternen sind mir zu einem Bild für das Leben mit Jesus geworden. Durch das
Annehmen seines Liebesangebots sind wir in sein Reich hinein geboren. Durch die Taufe sind wir in
Jesus gestorben und auferweckt. Vom Kreuz herkommend gehen wir weiter zum Grab Jesu, wir
sehen und glauben, das Grab ist leer. In Jesu Auferstehungskraft, im und unter dem Wehen des
Heiligen Geistes gehen wir weiter. Sein Wille ist uns nun vertraut wir sind gewiss, dass unser Name
in den Himmel geschrieben ist. Von dort wird Jesus kommen - Morgen schon.

Dieser Glaubensweg erschliesst uns geistliches Leben. Welches wir den Zisternen gleich empfangen,
speichern und weitergeben können. Es nützt nun nichts immer wieder neue Zisternen
anzuschliessen. So wie das frische Regenwasser uns bei jedem Regen wieder neu zur Verfügung
steht können wir das geistliche Leben immer wieder neu empfangen, speichern und weitergeben.
Klar können wir neue Gefässe anschliessen, es ist eine Frage der Zeit bis diese neuen Zisternen Risse
und Löcher haben. Wir brauchen wieder neue, der Kreislauf beginnt von vorne…

Für das neue Jahr wünsche ich mir nicht «Neue Gefässe» welche die alten Zisternen ersetzen,
sondern das wiederherstellen der «zum Grundstück gehörenden». Ich wünsche mir einen Spengler
(Klempner) der die Leitungen der zum Grundstück gehörenden Zisternen durchputzt und wenn
nötigt ersetzt. Ich wünsche mir einen Maurer, der die Risse und Löcher im Verputz in der Mauer der
Zisternen reinigt und wasserdicht verputzt. So, dass unsere Zisternen das Regenwasser empfangen,
speichern und weitergeben können.
claudius zumbrunn